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DDR-Grenzanlagen
am Jungfernsee

01B1 1985 12 01 Behrendt glienicker bruecke 01 Der Alliierten-Kontrollpunkt Glienicker Brücke (Blick aus West-Berlin, 1980er Jahre) - Foto: Archiv Hans-Dieter Behrendt

Am 13. August 1961 riegelte die DDR die Grenze zu West-Berlin ab. Die Grenzanlagen hatten eine Gesamtlänge von 156,4 km. Davon trennten 112,7 km West-Berlin vom brandenburgischen Umland (»Außenring«). Zwischen West-Berlin und dem Stadt- und Landkreis Potsdam verliefen 43 km der Grenze, davon 7 km entlang oder durch Gewässer. Durch den stetigen Ausbau der Sperranlagen entstand ein nahezu unüberwindbares Grenzsicherungssystem. Mindestens 140 Menschen wurden bis 1989 an der Berliner Mauer getötet oder kamen im Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben. Für die Bewachung der Grenze von der Bertinistraße über den Griebnitzsee und Kleinmachnow bis nach Teltow war zuletzt das Grenzregiment 44 »Walter Junker« im Grenzkommando Mitte der DDR-Grenztruppen zuständig.

Die Glienicker Brücke verbindet Berlin und Potsdam. Zu DDR-Zeiten trug sie offiziell den Namen »Brücke der Einheit«. Ihr östlicher Teil lag im Westen und ihr westlicher im Osten. Sie wurde zu einem Symbol des Kalten Krieges, denn genau in der Mitte der Brücke verlief die Grenze. 1952 wurde sie für den zivilen Autoverkehr gesperrt. Nach dem Mauerbau durfte die Brücke ausschließlich von alliiertem Militärpersonal oder mit Sondergenehmigung überquert werden, erst im Dezember 1985 richtete die DDR hier einen Grenzübergang für alle in der DDR akkreditierten Diplomaten ein. Am 10. November 1989 um 18 Uhr, einen Tag nach dem Mauerfall in Berlin, konnte auch die Bevölkerung die Glienicker Brücke erstmals wieder passieren.

Weltweite Berühmtheit erlangte die Glienicker Brücke durch den Agentenaustausch zwischen den USA und der Sowjetunion: Am 10. Februar 1962 wurde der US-Pilot Francis Gary Powers gegen den sowjetischen Top-Spion Rudolf Iwanowitsch Abel ausgetauscht. Powers war am 1. Mai 1960 mit einem U2-Aufklärungsflugzeug über der Sowjetunion abgeschossen worden; Abel hatte in New York neun Jahre lang für den sowjetischen Geheimdienst spioniert, als er 1957 inhaftiert wurde. Zwei weitere Austauschaktionen fanden 1985 und 1986 statt.

Unmittelbar an der Glienicker Brücke liegt die zwischen 1843 und 1845 von Ludwig Persius erbaute Villa Schöningen. Nach Kriegsende nutzte die sowjetische Armee sie als Soldatenlazarett. Zwischen 1950 und 1994 befand sich ein Wochen- und Tagesheim für Kinder in dem Gebäude, das zu DDR-Zeiten im streng kontrollierten Grenzgebiet lag. Im Jahr 2009 wurde in der Villa ein Museum eröffnet. Gezeigt werden eine multimediale Dauerausstellung zur Geschichte der Glienicker Brücke und der Villa sowie wechselnde Kunstausstellungen.

 

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